SC Lerchenauer See

Die Geschichte des SC Lerchenauer See

Alles begann mit dem Sport-Club Eggarten
1967 kam der Schah von Persien nach Berlin, die Beatles veröffentlichen ihr legendäres Sergeant-Pepper Album – und im Münchner Norden wurde der SC Lerchenauer See gegründet.
“Unser erstes Spiel war hauptsächlich zur Gaudi”, erinnert sich Fritz Wittmann, der zwar nicht gleich am Anfang dabei war, aber doch bald nach der Gründung dem neuen Verein beigetreten ist. “Es fand in einer Kiesgrube an der Schittgabler Straße in der Lerchenau statt, mit zwei Behelfstoren, aber Spaß gemacht hat’s trotzdem.” Der erste Gegner, das war der Stehausschank Himmelschlüsselstraße. Das Spiel endete 3:3.

Gespielt wird auf der Panzerwiese
Wir schreiben das Jahr 1967. Im einstigen Huber-Stüberl in der Lerchenauer Bocksdornstraße tun sich einige Sportkameraden zusammen und beschließen, einen eigenen Fußballverein zu gründen. Auch ein Namen ist schnell gefunden: SC Eggarten, nach der Schrebergartensiedlung Eggarten zwischen der Bahnlinie, der Lasalle-, Schittgabler- und Heidelerchenstraße. Bei der Gründungsversammlung am 27. Juli sind 27 Mitglieder anwesend, die sich mit 11 Stühlen zufrieden geben müssen. Der Rest nimmt auf Bierträgern Platz oder muss stehen. An das Unentschieden im ersten Spiel kann der SC Eggarten nicht anknüpfen: Das erste offizielle Match gegen SV Nord 1b geht mit 12:0 gründlich daneben. Danach werden die sportlichen Begegnungen auf der Panzerwiese im Hasenbergel ausgetragen. Als Dusch- und Umkleideraum muss die Baracke des ehemaligen Frauenholz herhalten. Von 1970 an findet der SC Eggarten sein sportliches Zuhause an der Grohmannstraße, zuerst auf dem Sportplatz Heinrich-Braun-Weg, später dann auf der neu errichteten Bezirkssportanlage.

In den siebziger Jahren wird alles anders. Der Verein ändert seinen Namen in SC Lerchenauer See, 1978 ist ein eigenes Vereinsgelände gefunden, nämlich an der Feldmochinger Straße 424, wo der SCL noch heute daheim ist. Aber das Areal ist bis vor Abschluss des Pachtvertrages landwirtschaftlich genutzt. Es müssen Maiskolben herausgerissen und Sträucher ausgegraben werden, bevor der Rasen eingesät werden kann. Ostern 1982 beginnt der Bau des Vereinsheims – aber nicht an der Feldmochinger Straße, sondern mitten in der Stadt! Das Vereinsmitglied Robert Farnhammer vermittelt eine acht mal vier Meter große Bauhütte am Stieglmaierplatz. Kostenlos, in gutem Zustand, aber: Für den Abbau bleibt nur der Karsamstag. Also nehmen 12 Mitglieder die Sache in die Hand und bauen in einer Blitzaktion die Bauhütte beim Löwenbräukeller ab. Die Einzelteile werden auf dem Vereinsgelände gelagert.
Es dauert jedoch noch einige Jahre, bis das Gelände samt Vereinsheim 1987, zum 20-jährigen Jubiläum offiziell in Betrieb genommen wird. Aber die Freude über das neue Zuhause währt nicht lange: Obwohl von 20 Neuzugängen verstärkt, kommt die Zwangsversetzung des SCL in die Landgruppe 18 durch den Bayerischen Fußballverband einem Fiasko gleich. Zum dritten Mal landet unser Verein auf dem letzten Tabellenplatz – jedoch mit 0:48 Punkten und 27:128 Toren regelrecht deklassiert.

Der SCL fängt nochmal neu an
Das ist der absolute Tiefpunkt in der zwanzigjährigen Vereinsgeschichte. Der Vorstand ist zurückgetreten, sportlich betrachtet sieht es düster aus. Trotzdem finden sich sieben Vereinsmitglieder, die als neuer Vorstand Verantwortung für den Verein übernehmen. Und nach dem Motto, neue Besen kehren gut, gelingt es dem Vorstand, eine komplette neue 1. Und 2. Mannschaft für den Verein zu gewinnen. Von jetzt an geht es sportlich steil bergauf. “Man spricht nicht nur im Münchner Norden vom neuen SC Lerchenauer See”, blickt Wittmann zurück, der im Laufe seiner aktiven Jahre verschiedene Positionen im Vorstand bekleidete, vom Vorsitzenden bis zum Technischen Leiter. “Allerdings hat sich auch die Schwäche unserer Fußballer während des Oktoberfests herumgesprochen” fügt er augenzwinkernd hinzu.

Die Geselligkeit kommt nicht zu kurz
Wittmann erzählt von fröhlichen Vereinsausflügen ins Dachauer Hinterland, aber auch nach Südtirol. Und oft wird im Vereinsheim zu vorgerückter Stunde das Vereinslied angestimmt, das Wittmann von einem dieser Ausflüge mitgebracht, und auf den SCL umgedichtet hat.
Schon ein Jahr nach der Gründung des Vereins hat der SCL begonnen, eine Jugendabteilung aufzubauen. Aber der Erfolg ist nicht von Dauer. 1985 musste der Punktspielbetrieb der Jugend eingestellt werden. Seit 18 Jahren hat der SCL jetzt wieder eine Jugendabteilung – und was für eine:
Von den heute rund 350 Mitgliedern sind mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche. Als erster Jugendleiter begann Wigg Kaiser 1999 wieder mit der aktiven Jugendarbeit. Ihm folgten Sepp Ammer, Peter Wildenauer, Andi Jänsch, Teo Petti und aktuell Herbert Bauer.
Trotz des Zulaufs, besonders bei den ganz kleinen Fußballern, fühlt sich der SCL seiner Geschichte verpflichtet. Wir sind ein kleiner Verein, in dem jeder jeden kennt. Bei uns sind Begriffe wie Kameradschaft, Hilfsbereitschaft und Fairplay noch keine Fremdwörter. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Dieses Miteinander, das unseren SCL so prägt, werden wir auch in Zukunft gut gebrauchen können.
Die 2007 gegründete, erste weibliche Jugendmannschaft, erforderte einen Umbau der Umkleidekabinen. Zusätzlich zur neu geschaffenen, getrennten Dusche, entstanden 2 weitere Kabinen sowie zusätzliche, von außen zugängliche Toiletten.
Die Renovierung des Vereinsheimes, der Bau einer Grillstation, sowie die Überdachung der Terrasse waren weitere Meilensteine, die in den letzten 10 Jahren mit viel Eigenleistung, und der finanziellen Hilfe von zahlreichen Spendern realisiert wurden.
Zudem wurde die Sanierung des Nebenplatzes, bei gleichzeitiger Installation einer neuen Flutlichtanlage, mit 6 neuen, deutlich höheren Flutlichtmasten, geschultert.
Als nächstes größeres Ziel steht die Errichtung eines dritten Platzes an. Zuerst als Trainingsplatz, weil das Geld für den Ausbau als Fußballplatz momentan nicht vorhanden ist. Und so werden wir wieder auf die Mithilfe der Vereinsmitglieder angewiesen sein. Genauso wie damals, als 12 SCL’er die Ärmel hochgekrempelt, und mit dem Abbau einer Bauhütte den Grundstein für unser heutiges Vereinsheim gelegt haben.
Eine weitere Verbesserung der Vereinsaktivitäten erhoffen wir uns durch die Übertragung des seit Jahren stillgelegten Pumpenhauses der MSE im Nachbargrundstück.
In einem, durch Neubau geprägten Stadtteil, mit zu erwartenden, starken Mitgliederzuwächsen für die Vereine, ist es erforderlich, dass die lokale Politik die städtischen Gremien in der Umsetzung der nötigen Maßnahmen unterstützt.

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